Was bedeuten die Regional- und Typenklasse?

Wie viel Sie für Ihre Kfz-Versicherung bezahlen, hängt maßgeblich von der Regional- und Typenklasse ab. Jährlich im Oktober überprüfen die Kfz-Versicherer viele Modelle und Regionen und stufen die Autos unter Umständen neu ein. Steigt dadurch die Versicherungsprämie, dürfen Sie Versicherung außerordentlich kündigen.

Typenklasse

Statistisch gesehen verursachen bestimmte Kfz-Modelle überdurchschnittlich viele vom Versicherer zu begleichende Schäden, während andere der Gesellschaft eher selten Kosten verursachen. Da die Versicherung angesichts von über 20.000 verschiedenen Pkw-Modellen verlässlich kalkulieren muss, fassen die Autoversicherer vergleichbare Risiken in sogenannten Typenklassen zusammen.

Seit 2003 gelten in der Kfz-Haftpflichtversicherung 16 verschiedene Typenklassen: Stufe 10 ist die günstigste, Stufe 25 die ungünstigste und damit teuerste Klasse. Grundsätzlich gilt: PS-starke Autos sind deutlich teurer als Kleinwagen. Typische Vielfahrer-Wagen (TDI) sowie Anfänger-Modelle (ältere Fahrzeuge) und Kleinbusse sowie Geländewagen werden eher nach oben gestuft, da die Fahrer der Versicherung - statistisch gesehen - häufiger Kosten verursachen.

Roadster und Cabrios hingegen, die nicht so oft auf der Straße zu sehen sind, finden sich dagegen in der Regel in den günstigeren Klassen wieder. In der Kaskoversicherung unterteilen die Kfz-Versicherer den Automarkt sogar in 24 (Teilkasko) bzw. 25 (Vollkasko) Klassen. Am wenigsten zahlen hier Kunden in Klasse 10, am meisten die in Klasse 33 bzw. 34.

Da die Kaskoversicherung Schäden am eigenen Fahrzeug reguliert, gibt es hier oft große Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen. Grundsätzlich gilt: Teure Sportwagen sowie üppig ausgestattete Luxuslimousinen verursachen aufgrund der erhöhten Reparaturkosten mehr Kosten. Deshalb werden diese Modell in die teureren Typenklassen eingestuft.

Aber auch andere Risiken, die was Diebstahlrisiko werden in die Berechnung mit einbezogen. Besonders Cabrio- und Sportwagen-Fahrer, aber auch Halter von Familien-Vans und großen Limousinen werden mit einer hohen Typenklasse benachteiligt.


Regionalklasse

Neben dem Modell spielt auch die Region der Zulassung eine große Rolle. Die entsprechende Verkehrsdichte von Städten sowie auch vergangene Diebstahlschäden fließen beim Versicherer in die Statistik mit ein. Oft zeigen sich hier starke regionale Unterschiede. Zusammengefasst wird dieses Risiko in der Regionalklasse.

Durche die permanente Änderung der Infrastruktur von Städten und Gemeinden sowie durch neue Fahrzeugmodelle ändern sich auch die Interessen der Diebe. Aus diesem Grund werden die Regionalklassen jährlich zum 1. Oktober angepasst. Eine neutrale Kommission nimmt anhand der aktuellen Schadensbilanz die Umstufungen vor. In der Regel übernehmen alle Versicherer die entsprechendne Änderungen in ihre Policen.

Dies ist jedoch meist ein Vorteil für die Kunden. Rund 75 Prozent der Versicherten können in der Kfz-Haftpflicht im kommenden Jahr mit einer besseren oder der gleichen Typenklasse rechnen. In der Kasko werden rund 30 Prozent der Kunden in eine bessere oder schlechtere Klasse umgestuft. Ein Sprung um zwei oder gar mehrere Klassen sind jedoch eher die Ausnahme.

Verteuert sich die Versicherungsprämie aufgrund neuer Typen- oder Regionalklassen, so hat der Kunde ein Sonderkündigungsrecht und kann den Tarif binnen vier Wochen nach Zugang des Schreibens kündigen. Einem Wechsel in eine günstigere Kfz-Versicherung steht dann nichts mehr im Wege.


Cheabit Media Netzwerk: Strom-Preisvergleich · Gas-Preisvergleich · Reise-Schnäppchen